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Nachdem wir uns im Sommer 2003 den Westen
der Provence angesehen hatten, fuhren wir 2005 in den
östlichen Teil, mit der Cote d'Azur und den Seealpen.
Der Reiseführer "Mit dem Wohnmobil in die Provance
und an die Cote d'Azur, Teil 2: Der Osten" aus der WOMO
Reihe (Band 38) diente uns zur Planung und war ein äußerst
hilfreicher Begleiter während der zweiwöchigen Reise.
Allerdings hielten wir uns nicht an die vorgegebenen Touren,
sondern stückelten uns unsere eigene Fahrt aus den Vorschlägen
zusammen. Zusätzlich hatten wir noch eine Michelin Karte
der Region (528) um all die schmalen Strassen auch wirklich
zu finden.
Waren wir 2003 mitten im Hochsommer unterwegs, fuhren wir
dieses mal mitte Juni, was den aufenthalt wehsentlich angenehmer
macht. Deswegen eingangs gleich ein wichtiger Tip: Wenn irgendwie
möglich, dann nur außerhalb der Monate Juli und
August fahren, wenn man nicht nur am Strand braten möchte!
Anreise:
Von Brixen fuhren wir über
Verona und Genua entlang der Ligurisch Küste hinunter
nach Monaco, wo unsere Reise begann.
Beschreibung:
Unser erster Stop galt Monaco. Schon etliche
Male waren wir daran vorbeigefahren und hatten es nur von
der Autobahn aus gesehen, deshalb wollten wir es dieses mal
endlich auch besuchen. Unser Reiseführer berichtete zwar
nicht gerade recht viel Gutes über die Städte entland
der Küste, aber wenigsten Monaco musste doch sein. Um
den berühmt-berüchtigten Parkplatz Problem in der
Stadt zu entgehen entschlossen wir uns das Auto in La Turbie
stehen zu lassen, und dann über den ausgezeichnet beschilderten
Weg hinunter nach Monaco zu wandern (1-2h). Wer diesen Weg
wählt, kommt in den Genuss von herrlichen Blicken auf
den Stadtstaat, und bekommt auch gleich einen Eindruck von
der Größe der Stadt. Die Stadt selber strahlt einen
reiche Atmosphäre aus, mit all den Jachten und Ferraris,
aber ansonsten ist sie keine Schönheit und es gibt nicht
wirklich allzu viel zu sehen (das Aquarium das besonders toll
sein soll, sahen wir dieses mal nicht). Wir verließen
Monaco Richtung Peille, und keine 20 Minuten nachdem wir aus
der Stadt draußen waren befanden wir uns schon mitten
im Gebirge, mit schmalen Strassen und malerischen Bergdörfern.
Über Sospel ging es dann in Million Kehren hinauf auf
den Col de Turini, von dem man eine super
Aussicht auf die Seealpen genießt, die bald darauf in
Madone d’Utelle noch mal übertroffen
wird.
Nach all den Kehren im Gebirge furhen wir wieder Richtung
Küste und über Vence nach Grasse. Auf diesem Abschnitt
lagen eine Vielzahl malerischer Ortschaften, die allerdings
teilweise schon sehr touristisch erschlossen und bereits im
Juni überlaufen waren. Dennoch sollte man wenigstens
in St. Pauls anhalten das mit seiner Lage
über der Küste echt einmalig ist. Grasse,
die Hauptstadt des Parfüm war eher enttäuschend,
da es außer guten Düften nicht allzu viel zu bieten
hatte, dafür folgte kurz darauf eine der landschaftlich
schönsten Abschnitte unserer Fahrt. Über St. Cezaire
ging es auf teilweise einspuriger und extrem kurvenreicher
Strasse durch die Schlucht der Siagne nach
Mons. Die Strecke ist total toll zu fahren, allerdings sollte
der Camper eher klein sein, denn ansonsten könnte man
bei Gegenverkehr ganz schön in Schwierigkeiten geraten.
Über Draguignan ging es weiter nach Westen dem kulturellen
Höhepunkt unserer Fahrt entgegen. Die Abbe du
Thoronet ist eine wunderschöne und in ihrer
Schlichtheit kaum zu übertreffende Zisterzienser Abtei
mitten im Wald. Besonders in der Früh bei entsprechendem
Sonnenstand verzaubert einen das Lichtspiel im Kreuzgang.
Nach all der Kultur erholten wir uns dann in Sillans
la Cascade im kühlen Nass des Wasserfalls (solltet
man unbedingt machen).
Nun ging es direkt nach Norden zum Lac de Ste. Croix und
von dort hinein in den Grand Canyon du Verdon.
Wir verbrachten beinahe zwei Tage in und um die größte
Schlucht Europas, die zu einem der beeindruckernsten Naturschauspiele
zählt, die ich je gesehen habe. Wir fuhren zuerst an
der Nordseite entlang, um zum Ausgangspunkt des Sentier Martel
zu gelangen, der in 5-7 Stunden durch die Schlucht führt.
Allerdings ergab sich da ein Problem, denn man braucht entweder
in der Früh oder am Abend den Bus oder ein Taxi um wieder
zum Auto zu gelangen. Und leider war beides an einem Montag
in der Vorsaison nicht zu haben. Damit mussten wir uns aufteilen,
und die Wanderung in zwei Gruppen und in entgegengesetzter
Richtung unternehmen, was natürlich nicht so toll war.
Aber ansonsten ist das ein absolutes muss! Die Wanderung erfordert
eine ordentliche Kondition da man doch recht lange unterwegs
ist, dafür wird man mit fantastischen Blicken belohnt,
und wenn es warm genug ist, kann man auch ein Bad in der eiskalten
Verdon wagen (Achtung vor dem öffnen der Stausee-Schleusen).
Um die Umrundung der Schlucht zu beenden fuhren wir dann noch
an der Corniche Sublime entlang, die ziemlich gewagt am Südlichen
Schluchtrand entlang führt.
Wir schlossen den Besuch des Hinterlandes mit einer Fahrt
über Valensole ab, wo wir endlich die
berühmten Lavendelfelder der Provence in Blühte
zu sehen bekamen (Juli ist angeblich die beste Blütezeit,
aber wir hatten auch schon Ende Juni blühende Felder).
Da es mittlerweile langsam zu heiß zum herumfahren
wurde begaben wir uns nun über die Autobahn vorbei an
Aix an die Cote d’Azur nach Agay, um
auch ein bisschen das Meer zu genießen. Von dort unternahmen
wir eine Wanderung im Massif de L’Estrel, bevor es wieder
Richtung Brixen ging. Um die ziemlich anstrengende Autobahn
an der Ligurisch Küste nicht noch mal zu machen fuhren
wir über den Tende Pass zurück.
Die Strecke durchs Roya Tal war dabei wunderschön, und
wir hatten noch so manchen Stop bevor wir wieder in Italien
waren, wo wir dann über Alessandria und Mailand nach
Hause fuhren.
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